ÜBER DIE KUNSTSAMMLUNG
Es wurde im August 2009 angekündigt, dass die beinahe aus 600 einzelnen Kunststücken bestehende Privatsammlung des in den USA lebenden Dr. László Gyugyi in seine Geburtsstadt zurückkehrt.
ÜBER DIE KUNSTSAMMLUNG
HISTORISMUS, MILLENNIUM, SEZESSION
Die beinahe aus 600 einzelnen Kunststücken bestehende Zsolnay-Sammlung von Dr. László Gyugyi stellt beispiellosen Wert dar. Die Kunststücke sind Produkte der Zsolnay-Fabrik aus einer von 1870 bis 1910 dauernden vierzigjährigen Periode, die in drei große Zeitalter umfassen: den Historismus, die Fin de Siécle und den Jugendstil/Sezession.
Für die im Hisotrismus (1878-1885) entstandenen Kunstgegenstände sind neben Naturmotiven die eigenartigen Quellen nationaler Geschichte charakteristisch. Die Zsolnay-Töchter, Julia und Teréz waren für die Sammlung der Ornamente zuständig. Die Sammlung wird dadurch unikal, dass auch Kunststücke aus dieser Periode ausgestellt werden, die von den beiden Töchtern gemalt, signiert und datiert sind.
Diese Ära der Fabrik wurde durch den Designer Ármin/Hermann Klein geprägt, der die abendländische Orientation vertreten hat, und Maler, Bildhauer, Form- und Dekordesigner in einem war. Seine Arbeiten sind durch neoklassizistische Figuren der griechischen Mythologie, Figuren in Renaissance-Kleidung, Porträten nach altdeutschem Stil und Szenen aus dem ungarischen „Volksleben“.
Anlässlich des Millenniums der Landnahme des ungarischen Stammesverbandes (1896) hat Vilmos Zsolnay eine neue Glasurtechnik entwickelt, die er zur Ehre des Jubiläumsjahres „Millenniumstechnik“ nannte. Später führte er die heute als Eosin bewunderte farbwechselnde Glasurtechnik auf den Markt ein, die wie Edelmetalle und Edelsteine schillert- Zu dieser Ära gehören auch die mit indischen, japanischen und chinesischen Motiven gezierten Kunstgegenstände. Dies wurde durch die Erforschung der eventuellen asiatischen Herkunft des Ungarntums motiviert. Die Eosin-Technik machte die Fabrik weltbekannt und machte Vilmos Zsolnay unvergänglichen Namen.
Nach dem Tode von Vilmos Zsolnay wurde die Fabrik von Miklós, seinem Sohn übernommen. Zwischen 1900-1921 prägte er die Geschichte der Fabrik. Er lud József Rippl-Rónai, Sándor Apáti Abt, sowie andere junge Maler aus der Jugendstilgeneration. Im ersten Jahrzehnt des 20. Jh. haben fünf Künstler, drei Bildhauer und zwei Maler im Dienst der Produktentwicklung gearbeitet. Sándor Apáti Abt spielte in der künstlerischen Arbeit der Jugendstil- Ära bedeutende Rolle. Er lebte und wirkte 10 Jahre lang in Pécs- Er war sehr fruchtbarer Künstler, er formte die figuralplastischen Elemente des Zsolnay-Mausoleums samt Reliefs des Eosin-Sarkophags.
Die Kunstsammlung wurde im Rahmen des Projektes Pécs 2010 Kulturhauptstadt Europas im Kulturviertel Zsolnay untergebracht. Der würdige Ausstellungsort wurde in der renovierten, im Jugendstil aufgebauten Sikorski-Villa gefunden.
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